Am Donnerstag stand ein Höhepunkt des sozialen Anteils des Jessups an: der „Go National Dressball“. Hier kommen die Teams in ihrer jeweiligen nationalen Tracht oder in Verkleidungen, die ihr Heimatland angemessen wiedergeben. So war etwa ein Team aus Kalifornien als Haifisch, Lifeguard und Flüchtling aus Alcatraz erschienen. Gemeinsam mit uns hatte das Team aus Argentinien die Idee, sich über Fußball-Trikots zu identifizieren. Teams aus dem asiatischen Raum sind mit wertvoll bestickten Kostümen über das Parkett gewandelt. Einige Eindrücke des Abends finden sich in Fotos dokumentiert. Der Abend hatte einen sehr versöhnlichen Charakter: Die Gegnerschaft der Vorrunden verwandelte sich hier in Freundschaft, und ein Austausch über die gemeinsam absolvierten Runden in lockerer Atmosphäre war nun möglich.
Am Freitag war es Zeit, für einen gemeinsamen Programmpunkt mit den Teams aus Jena und Berlin. Am frühen Nachmittag empfing uns Frau Legationsrätin Maike Friedrichsen, Stellvertreterin des hiesigen Generalkonsuls, in der deutsche Botschaft um uns über die Arbeit der größten bilateralen Vertretung Deutschlands zu informieren. Etwa 200 Mitarbeiter des AA vertreten die Interessen Deutschlands am Standort Washington. Wir gewannen einen kleinen Eindruck vom Tagesgeschäft in der Diplomatin und konnten uns über eine mögliche Praktikums- oder Referendarsstation vor Ort informieren. Ein Referendar beschrieb uns zudem seinen Arbeitsalltag. Er war unter anderem damit betraut, Informationen über das Freihandelsabkommen der EU mit den USA zu sammeln und gab eine interessante Abschätzung zur zeitlichen Dimension der Verhandlungen ab. Erwartet wird der Abschluss des Abkommens erst in zwei bis drei Jahren. Zweifellos ein sehr spannendes Thema.
Wie sehr deutsche Beamte um Korrektheit bemüht sind, zeigte sich am Ende des Treffens, als unsere beiden Gastgeber jeweils einen Schal der Ruhr-Universität Bochum sowie ein Gläschen Honig als Dank erhielten: besorgt tauchte die Frage auf, ob denn der Wert der Geschenke unter 20 Euro liege – die Korruptionsbeauftragte habe auf Geschenke ein strenges Auge.
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